MOIN Filmförderung Hamburg Schlwesig-Holstein

Zwölf Monate, vier Länder, eine unvergessliche Erfahrung: Im vergangenen Jahr startete die erste Ausgabe der "Port of Production"-Residency – ein Förderprogramm für junge Produzent*innen, bei dem der internationale Austausch im Fokus steht. Der Hamburger Produzent Fabian Driehorst ist einer von vier Teilnehmer*innen, die noch bis Anfang Februar das Programm durchlaufen.

Atmen, anspannen, loslassen. Und zack, der Pfeil trifft die Scheibe. Dass sie in Deutschland professionelles Bogenschießen machen würde, hätte Mette Mikkelsen wahrscheinlich nicht gedacht, bevor sie im Oktober 2023 für das Residency-Programm „Port of Production“ nach Deutschland gekommen ist. „Das war wirklich eine tolle Erfahrung. Groundbreaking!“, sagt die dänische Filmproduzentin. Für die vier Teilnehmer*innen Danielle Guirguis (Smarthouse – Creative Impact Studio, Niederlande), Mette Mikkelsen (New Tales, Dänemark), Patricia Bergeron (Productions Leitmotiv, Kanada) und Fabian Driehorst (Fabian&Fred) war es bereits die dritte Zusammenkunft. Nach jeweils rund zweiwöchigen Arbeitstreffen in Dänemark und Kanada, führte sie das Programm jetzt nach Deutschland. „Jede*r Teilnehmer*in gestaltet das Programm in ihrem/seinem Land mit. In Deutschland durfte ich mir also überlegen, wo wir bei unserer Arbeit den Schwerpunkt setzen wollen“, sagt Produzent Fabian Driehorst.

Ausgerichtet wird „Port of Production“ von den Förderinstitutionen MOIN Filmförderung, Danish Film Institute, National Film School of Denmark, SODEC Québec und dem Netherlands Film Fund. Die Länder Dänemark, Kanada, Deutschland und die Niederlande sind demnach auch die Länder, in denen die Arbeitstreffen stattfinden – und aus denen die Teilnehmer*innen kommen.

Gemeinsam mit Anne Kathrin Lewerenz von der MOIN Filmförderung plante Driehorst den prall gefüllten Terminplan für das dritte Arbeitstreffen der Residency-Gruppe. Schwerpunkt: Business Development und Leadership. Der Weg führte sie unter anderem zu den Produzent*innen Fabian Gasmia (Seven Elephants) aus Berlin sowie Maite Woköck (Telescope Animation), Andrea Schütte (Tamtam Film) und Wiebke Andresen (Studio Hamburg) aus Hamburg. „Wir haben uns die Vier allerdings nicht als Produzent*innen, sondern als Führungspersönlichkeiten angeschaut. Ein spannender Blickwinkel, der auch für die eigene Selbstreflexion sehr geholfen hat“, sagt Teilnehmerin Patricia Bergeron aus Kanada.

Fabian Driehorst, Mette Mikkelsen, Patricia Bergeron und Anne Kathrin Lewerenz beim Arbeitstreffen in Hamburg

Doch es gab auch Termine, wie den in der Berliner Bogenakademie mit Leadership-Coach Annette Birkholz, bei denen die vier Produzent*innen sich nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernten – und ganz nebenbei jede Menge Spaß hatten. Aber auch das „Filme schauen“ kam natürlich nicht zu kurz. Neben einem Besuch beim DOK Leipzig verbrachte die Residency-Gruppe mehrere Tage auf dem Filmfest Hamburg und konnte hier unter anderem die Premiere von „Sultana’s Dream“ sehen, den Driehorst mit seiner Produktionsfirma Fabian&Fred mitproduziert hat.

Im Laufe der letzten Monate sind die vier Teilnehmer*innen immer weiter zusammengewachsen: „Wir wohnen während der Arbeitstreffen zusammen und erleben den Alltag gemeinsam. Hier entwickeln sich enge Freundschaften, die es bei einem kurzen Treffen niemals geben würde. Eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit, da man sich nebenbei natürlich auch noch ums eigene Business und die Familie kümmern muss.“, sagt Driehorst. Und auch für Mette ist die persönliche Ebene des Programms einer der wichtigsten Punkte: „Man weiß jetzt, wie die anderen ticken und kennt ihre Geschichte. So ist über die Zeit eine tiefe Verbundenheit entstanden. Wenn ich Fragen zu dem Filmmarkt in Deutschland, Kanada oder den Niederlanden habe, weiß ich, wen ich anrufen kann.“

Der Animationsfilm "Sultana's Dream" von Produzent Fabian Driehorst feierte seine Premiere beim Filmfest Hamburg 2023.

Aktuell findet gerade das letzte Treffen in den Niederlanden statt, bei dem unter anderem ein Besuch beim International Film Festival Rotterdam auf dem Programm steht – und natürlich der Besuch zahlreicher Menschen aus der Filmwelt, um das System der Film- und Förderlandschaft vor Ort besser kennenzulernen und zu partizipieren.

Wer jetzt Lust bekommen hat, ebenfalls Teil der „Port of Production“-Residency zu werden, kann sich bald wieder bewerben. Wir werden hier in Kürze alle wichtigen Infos für die kommende Ausgabe bereitstellen.

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