Bei wem haben Sie sich als Erstes bedankt?
Roter Teppich, Blitzlichtgewitter: Eigentlich überlässt Stefanie Bieker beides lieber den Schauspielerinnen und Schauspielern, für die sie Kostüme entwirft und auswählt. 2016 stand sie selbst auf der Bühne und wurde mit dem Europäischen Filmpreis für das beste Kostümdesign im Film Unter dem Sand ausgezeichnet. Im Interview mit uns spricht sie über ihre Arbeit, Inspirationsquellen und künstlerische Freiheit.
Bei wem haben Sie sich als Erstes bedankt?
Wie und wo haben Sie die Uniformen gefunden?
Wie haben Sie sich den Figuren genähert?
Das Kostüm ist Teil der Geschichte. Was sind die besonderen Herausforderungen bei den Vorbereitungen?
Bei dem internationalen Projekt Lore von Cate Shortland über vier Kinder, die sich nach dem Krieg und der Verhaftung ihrer Nazi-Eltern zu ihren Großeltern Richtung Nordsee aufmachen, haben wir uns in zwei Farbwelten bewegt: Inspiriert durch die Landschaften wie die satte grüne Wald- und Wiesenlandschaft im Süden geht die Reise in Richtung Nordsee. Diese Farbreise wurde auch über die Kostüme mit erzählt. Die Kinder trugen auf der Flucht über Wochen ihre Kleider. Daher haben wir alle Kinderkleider in vierfacher Ausführung anfertigen lassen, zunächst sehen wir sie in satten Farben, die weiteren Stadien auf der Reise haben wir immer weiter farbentsättigt in Richtung Grau-blau wie die Nordseelandschaft. Die letzte Version der Kleider der Reise war dann zwei Nummern größer geschneidert, um die Entbehrungen der Kinder auf ihrer Flucht zu zeigen.
Lore und Unter dem Sand sind historische Filme. Wie wichtig ist für Sie Authentizität?
Sie waren bei zwei internationalen Filmprojekten von Hamburg aus als Head of Department mit dabei. Wie lief die Zusammenarbeit?
Machen Kleider Leute?
Was sind Ihre Inspirationsquellen? Wo finden Sie Anregungen?
Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises in Breslau lobte die Jury unter anderem Ihre außerordentliche Detailgenauigkeit, ein hohes Maß an Realismus und zugleich eine intensive Poesie, die in den Kleidungen zu spüren sei, sowie das exzellente Zusammenspiel der Gewerke. Haben Sie also alles richtig gemacht?