Sibel kritisiert alte Traditionen und zeigt die „Einfachheit" der Dorfbewohner auf – sie wollen nichts mit Sibel zu tun haben, da sie glauben, die junge Frau bringe Unglück. Außerdem wird ein Deserteur im Film als Terrorist beschimpft. Seid ihr schon während der Dreharbeiten in der Türkei auf Kritik oder Widerstand gestoßen?
Johannes Jancke Da lief zum Glück alles glatt, was wir – so glaube ich – unseren türkischen Koproduzenten von Mars Production zu verdanken haben – die wussten einfach, wie man vor Ort vorgehen muss. Natürlich hatten auch die Filmschaffenden aus Hamburg Vorbehalte, und viele haben uns auch aus genau dem Grund abgesagt. Denn eine Garantie dafür, dass in der Türkei alles reibungslos klappt, können wir hier in Deutschland nicht übernehmen. Letztendlich ist jedoch gar nichts passiert und es war ein Dreh wie in jedem anderen zentraleuropäischen Land auch. Natürlich hat es auch geholfen, dass wir nicht in Istanbul, sondern sehr weit draußen in der Natur gedreht haben. Das Filmteam konnte nicht mal in dem Dorf wohnen, so beengt war es dort. Man musste also jeden Tag rund 1,5 Stunden anreisen – und das bei rund 30 Drehtagen.