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Bollywood in Afghanistan

20.05.2019 | Cannes-Premiere von "The Orphanage"

Für ihren Film „Wolf and Sheep" wurde Regisseurin Shahrbanoo Sadat 2016 mit dem Art Cinema Award ausgezeichnet. Jetzt startet der Nachfolger „The Orphanage" über ein Weisenhaus in Afghanistan ebenfalls in der Reihe "Quinzaine des réalisateurs" in Cannes. Produzentin ist die Lübeckerin Katja Adomeit. Wir haben uns mit ihr zum Interview getroffen.

„The Orphanage" ist bereits der dritte Film, bei dem du mit Shahrbanoo zusammengearbeitet hast. Was ist das besondere an ihren Filmen?

Bei unserem ersten Film "Not at Home" haben wir beide Regie geführt, ein Experiment, das durch das CPH:DOX Lab entstanden ist. Nach "Not at Home" haben wir mit Shahrbanoos Pentalogi angefangen. Also fünf Filme, die alle auf dem nicht veröffentlichten Tagebuch von Shahrbanoos bestem Freund Anwar Hashimi basieren. "Wolf and Sheep" war der erste Film, "The Orphanage" der zweite – beide Werke können aber unabhängig voneinander gesehen werden.

In welchen Ländern habt ihr überall gedreht? Und welche Szenen wurden in Hamburg bzw. Schleswig-Holstein gedreht?

Wir haben in Tajikistan, Dänemark, Hamburg und Schleswig Holstein, meiner Heimat, gedreht. Alle Szenen im Sommerlager in Moskau sind in Osterlüchten gedreht, Lenins Mausoleum in Hamburg. Einige Szenen in Hamburg wurden außerdem auf der Billstedeter Hauptstraß, im Studio Cinegate un im Hamburger Flughafen gedreht

Was hat dich an dem Stoff fasziniert?

Ich arbeite mit Shahrbanoo seit 2012. Sie ist eine Star, eine Frau, die niemals aufgibt und die immer neugierig ist und lernt, so flexibel, so intelligent. Ich würde alle ihre Filme produzieren. Die Pentalogi ist so spannend, weil sie die Geschichte von Afghanistan erzählt aus der Perspektive eines Kindes, das heranwächst. "The Orphanage" ist deshalb so interessant, da im Kinderheim in Kabul viele verschiedene afghanische Ethnizitäten zusammenleben – und das, kurz bevor der Bürgerkrieg ausbricht, in dem sich verschiedene Ethnizitäten bekämpfen.

Wie seid ihr zu euren Darstellern gekommen?

Shahrbanoo hat sechs Monate an den sieben größten Schulen in Kabul gecastet. Ungefähr 20.000 Kinder hat sie sich angeguckt...

Wie viele Bollywood-Filme musstet ihr im Vorwege schauen, um die Bollywood-Gesangsszenen „detailgetreu" nachfilmen zu können, von denen es gleiche mehrere im Film gibt?

Fast 300 Filme! Und dann viele mehrfach. Es ging darum, die Szenen und die Musik zu finden, die zu unserem Drehbuch passen. Teils war das einfach und teils schwer, weil wir dann auch noch die Rechte bekommen mussten, die manchmal abgelehnt wurden.

Die Dreharbeiten zu The Orphanage fanden auch in Schleswig-Holstein statt
Was hat dich an dem Stoff fasziniert?

Ich arbeite mit Shahrbanoo seit 2012. Sie ist eine Star, eine Frau, die niemals aufgibt und die immer neugierig ist und lernt, so flexibel, so intelligent. Ich würde alle ihre Filme produzieren. Die Pentalogi ist so spannend, weil sie die Geschichte von Afghanistan erzählt aus der Perspektive eines Kindes, das heranwächst. "The Orphanage" ist deshalb so interessant, da im Kinderheim in Kabul viele verschiedene afghanische Ethnizitäten zusammenleben – und das, kurz bevor der Bürgerkrieg ausbricht, in dem sich verschiedene Ethnizitäten bekämpfen.

Wie groß ist Bollywood in Afghanistan?

Mega groß! Alle sind up to date. Und die Bollywood Schauspieler machen sogar Videos mit Grüßen an ihre afghanischen Freunde.

Weißt du noch, wo du gerade warst, als du erfahren hast, dass ihr in Cannes lauft?

Ja, ich komme gerade aus der Drehtür vom Fitness Studio und treffe Shahrbanoo, die auf dem Weg zum Fitness Studio ist. Ich bekomme einen Anruf aus Frankreich und Shahr und ich setzen uns vor das Fitness Studio und freuen uns. Dann sind wir in unserem Fitness-Outfit zu einer super Weinbar gegangen und haben ein Glass Champagner getrunken.

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