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Die Filmemacher von morgen

14.01.2020 | Festival Max Ophüls Preis 2020

Deutschlands Filmnachwuchstalente treffen sich in Saarbrücken: Vom 20. bis 26. Januar findet die 41. Auflage des Filmfestivals Max Ophüls Preis statt. Ganze neun Filme aus Hamburg und Schleswig-Holstein haben es unter die Teilnehmer geschafft. Wir sind schon ganz schön aufgeregt und stellen euch die neun Kandidaten kurz mal vor.

Ein Nachwuchsregisseur, der gleich zwei Filme am Start hat? Jerry Hoffmann von der Hamburg Media School hat genau das geschafft. In dem Kurzfilm Mall geht es um einen kleinen Jungen, der dabei erwischt wird, wie er eine Spielzeug-Meerjungfrau im Geschäft klaut. Sein engstirniger, betont maskuliner Vater weiß jedoch nicht so ganz, wie er mit der Situation umgehen soll. Der Kurzfilm 90% läuft wie „Mall" ebenfalls im Kurzfilmwettbewerb und handelt von dem 16-jährigen Jean, der an Magersucht leidet - oder mit seinen Worten am „geilsten Gefühl der Selbstbeherrschung". Die forsche Lili bringt ihn jedoch dazu, sich mit seinen Problemen zu konfrontieren.

"90%" ist Jerry Hoffmanns Beitrag zum Thema Magersucht
Kurzfilm "Mall": Eine Junge klaut eine Spielzeug-Meerjungfrau - und der Vater weiß nicht, wie er damit umgehen soll

Filmemacherin Olga Delane läuft mit ihrem Film Dorotchka in der Sektion "Kurz.Film.Tour. – Der Deutsche Kurzfilmpreis". Hier werden Filme gezeigt, die im vergangenen Jahr einen Deutschen Kurzfilmpreis gewonnen haben. Der Film spielt in einem entlegenen sibirischen Dorf und gibt Einblicke in das Leben der 80-jährigen Dorotchka, die selbstkritisch und scharfsinnig am Küchentisch über Liebe, Reue und Einsamkeit reflektiert. Produzent ist die Firma Doppelplusultra aus Hamburg. Olga Delane hatte bereits mit "Liebe auf Sibierisch" einen kleinen Indiehit, der ebenfalls in der Region spielt. 

Die Hochschule für Bildende Künste Hamburg schickt in diesem Jahr zwei Nachwuchstalente ins Rennen: Tom Otte präsentiert seinen Abschlussfilm For reasons unknown (Wettbewerb Kurzfilm), in dem drei Personen einen Waldausflug machen, der in einem Spiel aus Jäger und Gejagtem endet. Bei Salka Tizianas Debütfilm For the time being übernahm Otte die Kamera. Der Langfilm spielt im spanischen Sierra Morena, in dem eine Mutter mit ihren beiden Kinder die Finca ihrer Schwiegermutter besucht, um dort den Vater ihrer Kinder zu treffen. Als der Vater jedoch nicht auftaucht, sucht die Familie einen eigenen Weg, sich und dem Ort, der fremd und vertraut zugleich ist, zu begegnen.

"For the time being" von Salka Tiziana spielt auf einer Finca in Spanien
Tom Ottes Film "For Reasons Unknown" wird im Kurzfilm Wettbewerb gezeigt

Ebenfalls im "Wettbewerb Spielfilm" läuft Randa Chahouds Kinodebüt Nur ein Augenblick. Die bereits zweimal für den Grimme-Preis nominierte Regisseurin zeigt in ihrem Werk den Studenten Kaim, der seit fünf Jahren in Hamburg lebt und während des Syrienkrieges in seine alte Heimat zurück will, um seinem Bruder zu helfen. Zu Hause wartet jedoch seine schwangere Freundin Lilly auf ihn. Der Film wurde von der Hamburger Firma „Neue Impuls Film" produziert.

"Nur ein Augenblick", in dem sich für Student Kaim alles ändert

Schweigen der Fische von Hilke Rönnfeldt ist im "Wettbewerb Kurzfilm" zu sehen und spielt auf einer Fischfarm in den isländischen Fjorden. Die Teenagerin Saga lebt hier isoliert mit ihrer Mutter Hildur. Das Mädchen fragt sich immer öfter, ob es nicht vielleicht an der Zeit ist, zu gehen.

 

Der Film "Schweigen der Fische" wurde von der Filmwerkstatt Kiel unterstützt

Der Film Souvenir wird in der MOP-Shortlist gezeigt. Ein Experimentalfilm von Miriam Gossing und Lina Sieckmann, der genau dem auf der Spur ist, was der Titel schon verrät.

Last but not least freuen wir uns auf Tagundnachtgleiche von Lena Knauss. Das von der Hamburger Firma Tamtam Film produzierte Werk wird seine Uraufführung im "Wettbewerb Spielfilm" haben. Worum gehts? Alexander verliebt sich in die Varietékünstlerin Paula. Nach ihrem plötzlichen Tod kommt er Paulas Schwester Marlene näher – und gerät in ein emotionales Chaos.

Regisseurin Lena Knauss drehte u.a. in der Prinzenbar auf der Reeperbahn
Credits: Titelbild: Dietze; 90% + Mall: Hamburg Media School; For the time being: Salka Tiziana; For Reasons Unknown: Otte; Nur ein Augenblick: Sören Schulz; Schweigen der Fische: Hilke Rönnfeld; Tagundnachtgleiche: Tamtam Film/ Eva Katharina Bühler
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