Die Hamburger "film altonale" feiert vom 1. bis 17. Juni ihr 10. Jubiläum. Gleich mehrere Filme mit norddeutscher Beteiligung haben es dieses Jahr ins Programm geschafft – alle widmen sich auf die eine oder andere Weise dem diesjährigen altonale-Thema "Grenzen" – oder wie man diese überschreitet.
Auch in der 20. Auflage präsentiert die "altonale" in Hamburg-Altona wieder ein vielseitiges Kunst- und Kulturprogramm, zu dem bis zu 450.000 Besucher erwartet werden. Von Literatur und Tanz über Theater und Live-Musik bis hin zu Diskussionsrunden reicht das Angebot – und auch im Filmbereich lässt man sich in diesem Jahr nicht lumpen. Bereits zum zehnten Mal findet die „film altonale" im Rahmen der „altonale" statt. Auf zwei Monitoren und zehn Leinwänden an insgesamt 13 Orten betreten und überschreiten Filmfiguren fiktive und reale Grenzen: Ländergrenzen, Geschlechtergrenzen, Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit oder Leben und Tod.
Von Klassikern bis hin zu Filmen, die noch gar nicht im regulären Kinoprogramm liefen, reicht die Filmauswahl in diesem Jahr – inklusive zahlreicher spannender Gäste. Frei nach dem „Pay what you want"-Prinzip zahlt 2018 erstmalig jeder das, was ihm die Veranstaltung wert ist bzw. was er oder sie entbehren kann.
Hier ein paar Programmhighlights mit norddeutscher Beteiligung:
Viacrucis Migrante ist ein Dokumentarfilm über Männer, Frauen und Kinder, die vor den existenziell bedrohlichen Verhältnissen in ihren Heimatländern Honduras, El Salvador und Guatemala Richtung Norden fliehen. Sie begeben sich auf eine lebensgefährliche Reise mit ungewissem Ausgang. Kurz hinter der südmexikanischen Grenze finden sie eine Herberge mit Menschen, die ihnen dabei helfen wollen, das Martyrium der mindestens 1.700 Kilometer langen Reise Richtung USA zu überstehen. Der Hamburger Journalist und Dokumentarfilmer Hauke Lorenz engagiert sich in mehreren Hilfsorganisationen wie etwa der Mexiko- und Zentralamerika Koordinationsgruppe von Amnesty International.
Wann & Wo? Montag, 04.06.18, 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg
Zu Gast: Hauke Lorenz
Paul lässt alles zurück: Frau, Job, die gesamte bürgerliche Existenz. Fortan lässt er sich treiben: erscheint ungeladen auf Beerdigungen oder Partys, unternimmt mit einem Studenten eine abenteuerliche Stippvisite nach Polen, zieht für eine Zeit in Kiel mit der tollen Nele zusammen und überlässt sich ganz dem Zufall. Der Film von Regisseur Julian Pörksen wurde von der Hamburger Firma The StoryBay (Stefan Gieren) produziert, hatte seine Premiere auf der Berlinale 2018 und war bisher noch nicht im regulären Kinobetrieb zu sehen.
Wann & Wo? Donnerstag, 07.06.18, 22 Uhr, Rathaus Altona, Platz der Republik 1, 22765 Hamburg
Zu Gast: Julian Pörksen, Stefan Gieren und Team
Christoph beginnt sein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Pflegeheim als persönlicher Betreuer des 28-jährigen Sven. Der schwerkranke junge Mann leidet an Muskeldystrophie, das Pflegezimmer ist sein Mikrokosmos, den er seit Jahren souverän lenkt. Svens Humor wirkt fremdartig und bedrohlich, was auch Christoph sofort zu spüren bekommt. Aber nach der ersten „Willkommenskrise" lässt Sven Christoph allmählich in seine Welt hinein. Er beginnt sich zu öffnen, und die beiden jungen Männer freunden sich immer mehr an. Echte Nähe und Vertrautheit entstehen, sodass Sven Christoph seinen innigsten Wunsch anvertraut. Für die Entwicklung der Geschichte, die lose auf einer wahren Begeben heit beruht, wurde Drehbuchautorin und Regisseurin Eibe Maleen Krebs zusammen mit ihrem Co-Autor Andreas Keck mit dem Wim-Wenders-Stipendium zur Förderung innovativer filmischer Erzählkunst ausgezeichnet. Krebs studierte an der HFBK und arbeitete für ihr Regiedebut mit der Hamburger Produktionsfirma Junafilm (Verena Gräfe-Höft) zusammen.
Wann & Wo? Freitag, 08.06.18, 19:30 Uhr, Carl-Bruck-Hörsaal, Asklepios Klinik Altona, Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg
Zu Gast: Eibe Maleen Krebs und Verena Gräfe-Höft
Gina arbeitet beim Hamburger TÜV und nutzt ihre Chancen zur Rache an Mensch und Maschine. Privat gilt ihre Erforschungswut der verpassten sexuellen Revolution. Den Paukisten und Pyromanen Harry treibt ein Feuerwerk aus England in die Hafenstadt. Seine Liebe gilt der Explosion. Jeweils auf Wohnungssuche, treffen die beiden in der Sternschanze zufällig aufeinander – der Beginn einer wunderbaren Wohngemeinschaft. Die Regisseurin Pia Frankenberg zog nach dem Abitur für ihr Studium nach Hamburg und war ab 1981 Mitglied des Hamburger Filmbüros.
Wann & Wo? Open Air, Mittwoch, 13.06.18, 22 Uhr, Hafenbahnhof, Große Elbstraße 276, 22767 Hamburg
Zu Gast: Pia Frankenberg
Der Dokumentarfilm stellt uns eine Gruppe faszinierender Künstler*innen vor, die sich gänzlich jenseits der Grenzen von herkömmlichen Geschlechter-Identitäten bewegen: Gender-Mixer und sexuelle Cyborgs, die unsere begrenzten, binären Vorstellungen von weiblich und männlich sowohl durch ihre Performance als auch durch die Veränderung ihrer biologischen Körper in Frage stellen. Filmemacherin Monika Treut, die selbst in Hamburg lebt, arbeitet aktuell an „Gendernauts Revisited".
Wann & Wo? Freitag, 15.06.18, 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg
Zu Gast: Monika Treut