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Berlinale-Gewinner und Hamburg-Klassiker

14.09.2020 | FFHSH goes Filmfest Hamburg 2020

Erst der Goldene Bär, jetzt Filmfest Hamburg: "Doch das Böse gibt es nicht" von Mohammad Rasoulof

Endlich wieder Filmfest! Vom 24. September bis 3. Oktober öffnet das Filmfest Hamburg in einer Hybridausgabe seine Tore. Bei vielen Filmen könnt ihr zwischen Kinobesuch und Streaming wählen. Sieben geförderte Filme haben es ins Programm geschafft, darunter der Berlinale-Gewinner "Doch das Böse gibt es nicht" sowie eine remasterte Version von Fatih Akins Klassiker "Kurz und schmerzlos".

76 Filme aus 49 Produktionsländern in 9 Sektionen: Trotz der Pandemie-Beschränkungen hat das Filmfest Hamburg in diesem Jahr ein beeindruckendes Programm zusammengestellt. Alle Filme werden in den fünf Festivalkinos Abaton, Cinemaxx Dammtor, Metropolis, Passage und Studio Kino zu sehen sein. Um die Sicherheit in Zeiten von Corona dennoch zu gewährleitsen, bedient man sich eines Kniffs: Die Plätze, die freibleiben müssen, werden als Streaming-Ticket für zu Hause angeboten. Auf diese Weise werden 50 Filme des Programms beim Streamfest ab dem Zeitpunkt zu sehen sein, ab dem sie ihre Premiere in einem der Festivalkinos gefeiert haben.

Welche geförderten Filme von uns dabei sind, zeigen wir euch hier:

Doch das Böse gibt es nicht

In "Doch das Böse gibt es nicht" geht der Regisseur und Wahlhamburger Mohammad Rasoulof in vier Episoden der Frage nach, inwieweit Menschen in einer autoritären Herrschaft für ihr Handeln selbst verantwortlich sind - und beleuchtet hierfür den Hinrichtungsapparat seiner Heimat Iran. Der Film feierte seine Premiere bei der Berlinale 2020 und gewann mit dem Goldenen Bären den Hauptpreis des Festivals. Regisseur und Drehbuchautor Rasoulof konnte bei der Premiere nicht vor Ort sein, da er den Iran aufgrund seiner regimekritischen Filme nach wie vor nicht verlassen darf und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Deutscher Produzent ist die Hamburger Firma Cosmopol Film.

Vorstellung (nicht beim Streamfest):

Sa 26.09. 17:30 CinemaxX 1 (Karten)

Cortex

Zwei Männer, zwei Leben, eine schicksalhafte Begegnung: Hagen (Moritz Bleibtreu) plagen unkontrollierte Schlafphasen, in denen er zwischen Traum und Realität nicht mehr unterscheiden kann. Die angeschlagene Beziehung zu seiner Frau Karoline (Nadja Uhl) leidet darunter mit jedem Tag mehr. Ihr Seitensprung mit dem Kleinkriminellen Niko (Jannis Niewöhner) setzt jedoch eine verstörende Verkettung der Geschehnisse in Gang, die das Leben beider Männer drastisch verändert. "Cortex" ist das packende Regiedebüt von Moritz Bleibtreu, der bei diesem Psychothriller auch das Drehbuch geschrieben und als Produzent agiert hat. Der Film wurde mit 21 Drehtagen zum Großteil in Hamburg gedreht.

Vorstellungen (nicht beim Streamfest verfügbar):

Fr 25.09. 21:30 CinemaxX 1, mit Gästen (Karten)

Fr 25.09. 22:00 CinemaxX 3, mit Gästen (Karten)

Fr 02.10. 18:00 Zeise (Karten)

Curveball - Wir machen die Wahrheit

Ein Politdrama mit grotesken Zügen: Regisseur Johannes Naber erzählt mit "Curveball - Wir machen die Wahrheit" die wahre Geschichte des BND-Biowaffenexperten Arndt Wolf (Sebastian Blomberg), der durch einen internen Fehler und reichlich Pfusch Argumente für den Irak-Krieg 2003 lieferte. Produzent ist die noch junge Firma Bon Voyage Films aus Hamburg. Gedreht wurde unter anderem im Schleswig-Holsteinischen Elmshorn und Itzehoe. Curveball feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2020.

Vorstellungen (beim Streamfest verfügbar)

Do 01.10. 18:15 CinemaxX 1, mit Gästen (Karten)

Fr 02.10. 20:30 Magazin (Karten)

Kurz und schmerzlos

Fatih Akins Erstlingswerk aus dem Jahr 1998 feiert beim Filmfest eine Wiederaufführung - und zwar in remasterter Version! Wer also schon immer mal einen Gangsterfilm im Hamburger der 90er sehen wollte, sollte sich diesen Klassiker nicht entgehen lassen.

Ihr hab kein Ticket mehr bekommen? Dann merkt euch den 4. Oktober vor. An diesem Tag ist "kurz und schmerzlos" im Rahmen des Events "Eine Stadt sieht einen Film" in 16 Hamburger Kinos zu sehen. Und Fatih + Crew werden ebenfalls zu Gast sein.

Vorstellungen (nicht beim Streamfest verfügbar):

Fr 02.10. 22:30 CinemaxX 1, mit Gästen (Karten)

Gaza mon Amour

Erst Venedig, jetzt Filmfest Hamburg: Die Tragikomödie "Gaza mon Amour" der beiden Zwillingsbrüder Arab und Tarzan Nasser spielt im Gaza der heutigen Zeit und erzählt die Geschichte des Fischers Issa, der heimlich in die geschiedene Marktverkäuferin Sihamim verliebt ist. Eines Tages findet er im Meer eine Statue des Gottes Apollo, die einen erigierten Penis besitzt. Der Fund ist der Anfang vieler Scherereien. Koproduzent des Films ist die in Hamburg Ottensen ansässige Firma Riva Filmproduktion, die zuletzt mit dem Drama Sibel auf großer Festivaltour war.

Vorstellung (beim Streamfest verfügbar)

Sa 26.09. 18:45 Abaton, mit Gästen (ausverkauft)

DI 29.09. 18:45 Studio, mit Gästen (Karten)

virar mar/meer werden

Ein dokufiktionaler Film des Hamburger Regisseures Philipp Hartmann: Während Dithmarschen den Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel aufgibt, verschärfen sich die periodischen Dürren in den Steppen des brasilianischen Sertão. Drama und Alltag in Zeiten des Klimawandels: Ein Musiker widersetzt sich der Evakuierung, eine Feuerwehrfrau genießt den letzten Sommer vor der Flut, in Brasilien taucht eine untergegangene Stadt aus einem ausgetrockneten Stausee auf und drei Freundinnen baden noch einmal, bevor sie ihre Heimat vielleicht verlassen. Vögel werden beobachtet, der Fährmann, ein Engel und der Schimmelreiter stehen bereit.

Vorstellungen (beim Streamfest verfügbar)

Di 29.09. 18:30, Metropolis, mit Gästen (Karten)

MI 30.09. 18:45 Studio, mit Gästen (Karten)

Und sonst so?

In diesem Jahr werden im Rahmen des Filmfest Hamburg ausgewählte Werke der dokumentarfilmwoche hamburg gezeigt, die dieses Jahr aufgrund der Pandemie leider nicht stattfinden konnte. In die Filmfest-Auswahl hat es auch der geförderte Film Piqueuses von Kate Tessa Lee und Tom Schön geschafft, der am 2. Oktober um 15 Uhr im Metropolis zu sehen sein wird (Karten).

Außerdem werden wie auch in den letzten jahren zahlreiche Veranstaltungen für Fachbesucher stattfinden, die auch im Stream verfügbar sein werden. Freut euch u.a. auf das Panel Eigenproduktionen von Netflix und Co - Ein gutes Geschäft für europäische Produzent*innen sowie eine Drehorttour samt Tablet mit der Film Commission Hamburg.

Credits: Doch das Böse gibt es nicht: Grandfilm // Cortex: Warner Bros., Gordon Timpen // Curveball - Wir machen die Wahrheit: Bon Voyage // Kurz und schmerzlos: Warner Bros. // Gaza mon Amour: Alamode // virar mar/meer werden: flumenfilm
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