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Der Norden geht in Serie

16.07.2020 | Förderentscheidungen "High End" und "Nordbuster"

Bei der ersten Fördersitzung des High End-Gremiums der FFHSH wurden zwölf Projekte gefördert, darunter sechs Serien mit zahlreichen Drehtagen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Auch das Nordbuster-Gremium hat im Juni zum ersten Mal getagt und sich für zwei Projekte entschieden. Unter den Projekten aus beiden Fördersitzungen sind die Verfilmung des Sarah Kuttner-Romans "Kurt" und eine Serie über den sogenannten Hamburger Säurefassmörder Lutz Reinstrom.

Die siebenteilige Drama-Serie Tod von Freunden (350.000 Euro, Letterbox Filmproduktion, Hamburg) des Hamburger Regisseurs und Autors Friedemann Fromm (Co-Autorin Mette Soe) ist mit 27 Drehtagen in Hamburg und weiteren 29 in Schleswig-Holstein ein echtes Nordprojekt. Worum geht's? Zwei deutsch-dänische Familien haben sich in der Flensburger Förde ein Paradies geschaffen. Dieses droht zu zerbrechen, als eines Nachts auf einem Segeltörn der 16-jährige Sohn der einen Familie über Bord geht und nicht gefunden wird. Der Schmerz über diesen Verlust bringt die Freundschaft der Familien an ihre Grenzen und wird zur Zerreißprobe.

Ebenfalls im Serienformat behandelt Gefesselt (350.000 Euro, Neue Bioskop Television, München) die wahre Geschichte einer Opferbetreuerin, die bei einem rätselhaften Entführungsfall im Hamburg der 90er Jahre auf die grausame, unentdeckte Mordserie des sogenannten Säurefassmörders Lutz Reinstrom stößt. Regie führt Hannu Salonen, das Drehbuch stammt von Max Eipp, Dinah Marte Golch und Mark Monheim. Insgesamt plant das Team 23 Drehtage in Hamburg.

Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen. Doch als der kleine Kurt stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert. Wie geht das Leben nach dem Tod eines Kindes weiter? Dieser Frage versucht Regisseur Til Schweiger in Kurt (Mr. Brown Entertainment Filmproduction, Berlin) nach dem gleichnamigen Roman der Fernsehmoderatorin und Autorin Sarah Kuttner nachzugehen. Das Drehbuch stammt von Vanessa Walder. Geplant sind neun Drehtage in Hamburg. Die Tragikomödie wurde sowohl im Gremium High End (180.000 Euro Produktionsförderung) als auch im neuen Nordbuster-Gremium (240.000 Euro) gefördert.

Zweimal Förderung gab es in dieser Sitzung im Bereich Projektentwicklung: Die Serie Schneekönig (40.000 Euro, carte blanche International, Potsdam) von Regisseur Stephan Wagner spielt im Jahr 1989 in Hamburg und stellt das Leben des Drogenhändlers Blacky in den Fokus. Das Drehbuch schrieb Wagner gemeinsam mit Katja Eichinger. In der Tragikomödie Torschlusspanik (25.000 Euro, Cuckoo Clock Entertainment, Hamburg) von Regisseur Sebastian Grobler geht es um vier beste Freundinnen, die alle fast gleichzeitig beschließen, schwanger zu werden. Judy Horney und Heike Fink haben das Drehbuch geschrieben.

Im Nordbuster-Gremium gibt es 40.000 Euro Drehbuchförderung für das neue Buch Pepper des Hamburger Autors Nils Mohl. Die Story dreht sich um eine Hamburger Alt-Herren-WG, in die die angebliche Auszubildende Pepper einzieht. Was die WG nicht weiß: Pepper hat sich die Wohnung nicht zufällig ausgesucht. Nils Mohl war als Autor zuvor bei den Ilker Çatak-Filmen "Es gilt das gesprochene Wort" und "Es war einmal Indianerland" an Bord. Drehbuchförderung in Höhe von 40.000 Euro vergibt das High End Gremium an die Bankraub-Serie Zwei Minuten (40.000 Euro, StickUp Filmproduktion, Berlin) von "Skylines"-Showrunner Dennis Schanz und Florian Dietrich – letzterer wird auch die Regie übernehmen. Geplant sind acht Folgen mit einer Länge von 30 Minuten. Gedreht wird komplett in Hamburg. 25.000 Euro gehen an Wunschzettel (Cuckoo Clock Entertainment, Hamburg) des Hamburger Regisseurs und Autors Ali Hakim, weitere Autoren sind Max König und Raoul Reinert. Der Film wurde im Rahmen der Initiative "Besonderer Kinderfilm" gefordert. Jeweils 20.000 Euro gibt es für die Impro-Serie Die beste Welt (Riva Filmproduktion, Hamburg) der beiden Autor*innen Sebastian Ladwig und Iris Baumüller und die Animationsserie Johnny Sinclair: Geisterjäger (20.000 Euro, youngfilms, Hamburg) des Autorenduos Nikolaus von Uthmann (Hamburg) und Sabine Städing (Henstedt-Ulzburg). Förderung im Bereich Auswertung bekommen Moritz Bleibtreus Regiedebut Cortex (30.000 Euro, Warner Bros. Entertainment, Hamburg) sowie die beiden Kinderfilme Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee (70.000 Euro, Wildbunch Germany, Berlin) und Yakari (70.000 Euro, Leonine Distribution, München).

Das High End-Gremium ist für Filme und Serien mit Produktionskosten über 3,5 Mio Euro zuständig. Die Förderentscheidung trafen am 24. Juni Christian Granderath, Murat Isgüder, Wenka von Mikulicz, Caroline von Senden, Ipek Zübert und Helge Albers. Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte aus dem High End-Gremium ist hier abrufbar.

Das Nordbuster-Gremium ist für Filme zuständig, die eine besondere kulturwirtschaftliche Bedeutung für die Region haben. Die Fördersumme von jährlich einer Million Euro wird von Warner Bros. in Form eines Treuhandfonds zur Verfügung gestellt. Die Förderentscheidung trafen am 26. Juni Maike Haas, Benjamina Mirnik-Voges und Peter Preisser. Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte aus dem Nordbuster-Gremium ist hier abrufbar.

 

Bild: metamorworks/istock

 

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