MOIN Filmförderung Hamburg Schlwesig-Holstein

Geschichten von Mexiko bis Marokko

19.10.2021 | Rund 660.000 Euro für 20 Projekte

Das Director's Cut-Gremium der MOIN Filmförderung hat in seiner dritten Sitzung des Jahres rund 660.000 Euro an 20 Projekte vergeben. Mit dabei: Ein international besetztes Biopic um die surrealistische Malerin Leonora Carrington, das rund zwei Wochen in Schleswig-Holstein gedreht wird.

Das Regie-Duo Lena Vurma und Thorsten Klein widmet sich in seinem Biopic Leonora im Morgenlicht (200.000 Euro, Dragonfly Films, Berlin) der 2011 in Mexiko verstorbenen Malerin Leonora Carrington. Die surrealistische Künstlerin rang zeitlebens mit ihrer visionären Vorstellungskraft, die ihren Verstand immer wieder aus den Angeln hob. Das internationale Team, zu dem unter anderem die Hauptdarsteller*innen Olivia Vinall, Lars Eidinger und Ilse Salas gehören, wird rund zwei Wochen in einer Villa in Schleswig-Holstein drehen. Das Drehbuch basiert auf dem Bestseller-Roman „Frau des Windes" von Elena Poniatowska.

In Melisa Fatma Önel Tecimens Drama Suddenly (60.000 Euro, Zischlermann Filmproduktion, Lübeck) geht es um die 40-jährige Reyhan, die plötzlich keine Gerüche mehr wahrnehmen kann und entscheidet, ihr ganzes Leben zu ändern. Sie verschwindet, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Der Film wurde im vergangenen Jahr bereits im Rahmen des Deutsch-Türkischen Co-Production Development Fonds mit 10.000 Euro unterstützt. Das Buch schrieb die Regisseurin gemeinsam mit Feride Çiçekoğlu.

Die marokkanisch-deutsch-französisch-belgische Koproduktion Deserts (60.000 Euro, Niko Film, Berlin) stammt aus der Feder von Regisseur und Autor Faouzi Bensaïdi. Zwei Freunde arbeiten für einen Hungerlohn in einem Inkassounternehmen in Marokko. Eines Tages finden sie bei einer Spritztour mit ihrem Auto mitten in der Wüste einen Mann, der an ein Motorrad gefesselt ist –der Beginn einer unerwarteten Reise. Ein Großteil der Postproduktion wird in Hamburg stattfinden.

Weitere Produktionsförderung gibt es für Olga Delanes Willkommen in Neu Karabash (50.000 Euro, Doppelplusultra Filmproduktion, Hamburg). Der Dokumentarfilm blickt auf die russische Industriestadt Karabash, die einst als dreckigster Ort der Welt bekannt war – und jetzt in einem epochalen Großprojekt in die sauberste Stadt der Welt verwandelt werden soll. Das Drehbuch kommt von Calle Overweg und Dmitri Vologdin. 30.000 Euro Produktionsförderung gehen zudem an La Casa (Dirk Manthey Film, Hamburg) von Bettina Perut und Ivan Osnovikoff aus Chile, deren Dokumentarfilm die Auswirkungen der Corona-Pandemie und einer sozialen Revolte in Santiago de Chile zeigt.

Förderung im Bereich Projektentwicklung gibt es für den Episodenfilm Männer und Kinder zuerst (18.000 Euro, Skalar Film, Hamburg) von Eike Weinreich und Zora Rux.

Drehbuchförderung geht an ganze sieben Projekte: Die queere Crime-Mystery-Serie BRÜT (Ohne Falsch Film, Hamburg) von den Autor*innen Marian Freistühler und Oliver Bassemir bekommt 30.000 Euro und handelt von zwei jungen Männern, die den "Wilden Wald Wilhelmsburg" vor der Rodung retten wollen und sich dabei ineinander verlieben. 22.000 Euro gibt es für das Drama Petty Thieves (Fünferfilm, Hamburg) von Autor, Regisseur und HFBK-Absolvent Mate Ugrin, der 2018 bereits den First Steps Award gewinnen konnte. Die Komödie Station 17 (21.000 Euro, Interzone Pictures, Nordhastedt) dreht sich um die gleichnamige, inklusive Hamburger Band – das Drehbuch stammt von Lothar Kurzawa. Je 20 .000 Euro gehen an vier weitere Drehbücher: den Hamburger Coming of Age-Film Hanna und Angel von Tatiana Calasans, das Melodrama Moorland des Hamburger Regisseurs, Autors und Filmwissenschaftlers Daniel Kulle, das Drama Nothing of Nothing Remains (Wir erinnern uns nicht) (Red Balloon Film, Hamburg) des 'Al Garib'-Regisseurs Ameer Fakher Eldin sowie Trapped, ein Psychodrama des Hamburger Autors und HMS-Absolventen Florens Huhn.

Förderung im Bereich Fertigstellung wurde an die beiden Filme The Social Experiment (20.000 Euro, Gipfelstürmer Film, Hamburg) vom Hamburger Regisseur Pascal Schröder sowie Jedermann und Ich (15.000 Euro, Fünferfilm, Hamburg) von der Hamburger Regisseurin und Autorin Katharina Pethke vergeben. Verleihförderung in Höhe von 30.000 Euro gibt es für Sabrina Sarabis Niemand ist bei den Kälbern (Filmwelt Verleihagentur, München).

Abspielförderung in Höhe von insgesamt 27.000 Euro geht an vier Projekte, darunter die 2021er Ausgabe von Eine Stadt sieht einen Film, dem Gemeinschaftsprojekt der Hamburger Arthouse- und Programmkinos (13.000 Euro).

Eine Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.

Die Förderentscheidungen trafen am 24. September 2021: Bettina Brokemper, Gabor Greiner, Timo Großpietsch, Manja Malz und Helge Albers.

Das Gremium Director's Cut ist für Filme und Serien mit Produktionskosten unter 3,5 Mio. Euro sowie Kinodokumentarfilme mit Herstellungskosten unter 1,5 Mio. Euro zuständig.

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