FÖRDERUNG PRODUKTION Regisseur Ngo The Chau macht sich mit Der Buchspazierer (400.000 Euro, Wüste Film, Hamburg) an die Verfilmung des gleichnamigen Roman-Bestsellers aus der Feder von Carsten Henn: Carl bringt seiner Stammkundschaft Bücher bis an die Haustür. Die Literatur ist seine kleine Welt, die einzustürzen droht, als ihm gekündigt wird. Erst als die junge Schascha seine Begleiterin wird, erkennt Carl, dass er die Welt der Bücher verlassen muss. Der Film mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle wird sieben Drehtage in Schleswig-Holstein und fünf Drehtage in Hamburg haben. Das Drehbuch stammt von Andi Rogenhagen. Die Dreharbeiten sollen im Juni 2023 starten.

Eine Komödie über die Nachwendezeit kommt von der Hamburger Regisseurin und Drehbuchautorin Natja Brunckhorst („Alles in bester Ordnung"). In 2:1 (300.000 Euro, Zischlermann Filmproduktion, Lübeck) finden drei langjährige Freunde in den Wirren der Wende die eingelagerten Millionen der DDR. Eine Hommage an eine Zeit, in der alles möglich schien. In den Hauptrollen von Natja Brunckhorsts zweiter Regiearbeit sind Ronald Zehrfeld, Sandra Hüller und Max Riemelt zu sehen.

Drei Halbgeschwister, ein scheinheiliger Autokonzern, Satan im grünen Gewand und der deutscheste Mann der Welt: Mit Friedefeld (300.000 Euro, brave new work, Hamburg) bescheren uns die Filmemacher Alfonso Maestro und Tillmann Brehmer eine animierte Sitcom im fiktiven Universum der titelgebenden Stadt. 80 Animationstage werden in Hamburg stattfinden.

Für die Serie Last Exit Schinkenstrasse (250.000 Euro, Odeon Fiction, München) hat Heinz Strunk nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern wird auch eine der Hauptrollen übernehmen. Worum geht's? Unter der Regie von Jonas Grosch versuchen zwei arbeitslose Tanzmusiker, auf Mallorca eine Karriere als Partysänger zu starten. In weiteren Gastrollen sind u.a. Charly Hübner und Bjarne Mädel zu sehen. Die Serie wird 18 Drehtage in Hamburg haben und die Dreharbeiten sollen im April 2023 starten. Weitere 250.000 Euro gehen an die dritte Staffel von SLØBORN (Syrreal Entertainment, Berlin), in der Showrunner und Autor Christian Alvard die postapokalyptische Geschichte um ein tödliches Virus weitererzählt. Zehn Drehtage sind in der Förderregion geplant. In dem Animationsfilm Sidi Kaba und das Tor der Wiederkehr (180.000 Euro, Luftkind Filmverleih, Berlin) von Regisseur Rony Hotin geht es um den kleinen Sidi Kaba, der friedlich mit seiner Familie an der westafrikanischen Küste lebt, bis eines Tages sein älterer Bruder Azou von Sklavenhändlern verschleppt wird. Das Drehbuch schrieb Hotin gemeinsam mit Jérôme Piot. 100 Animationstage finden in der Hansestadt statt. Das Drama Mutterglück (150.000 Euro, MFP, Köln) von Johanna Moder dreht sich um die 40-jährige Julia, die nach einer traumatischen Geburt davon überzeugt ist, dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmt. Das Drehbuch kommt von Moder und Arne Kohlweyer. Das 25 km/h-Erfolgsduo Markus Goller und Oliver Ziegenbalg ist zurück: In Mystery of Love (125.000 Euro, Sunny Side Up, Kleinmachnow) trifft der erfolgreiche, aber einsame Comedian Edgar seine unheilbar erkrankte Ex-Frau Eva wieder. Eva entscheidet sich, Edgar auf Tour zu begleiten: Eine letzte Reise voller Sex, Drugs & Rock 'n' Roll. Es werden fünf Drehtage in der Förderregion stattfinden – Drehstart ist April 2023.

FÖRDERUNG PROJEKTENTWICKLUNG Regisseur Ilker Çatak setzt das Künstlerehepaar Derya und Aziz ins Zentrum seines neuen Films Gelbe Briefe (65.000 Euro, if...Productions Film, München). Die beiden erleben die Willkür des türkischen Staates und verlieren über Nacht ihre Arbeit und damit die Lebensgrundlage. Die Abwägung zwischen ihren Idealen und den Lebensnotwendigkeiten erweist sich als Herausforderung für ihre Ehe. Das Drehbuch schrieb Ilker Çatak gemeinsam mit Ayda Çatak. Es sind mehrere Drehtage in Hamburg geplant. Weitere 39.000 Euro für Projektentwicklung gehen an Lämpchen (Leitwolf Filmproduktion, Hamburg) von Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Keller. Der Kinderfilm basiert auf dem Roman „Emilia und der Junge aus dem Meer" von Annet Schaap und soll zum Großteil in Schleswig-Holstein gedreht werden.

FÖRDERUNG DREHBUCH Eine historische Komödie im Serienformat kommt von Hamburg Media School-Absolventin Miriam Suad Bühler: In Eine Frage des Wahnsinns (50.000 Euro, Red Balloon Film, Hamburg) taucht eine Kurfürstentochter im Jahr 1651 bei ihrem Bruder unter, um einer Hochzeit zu entgehen und als erste Frau der deutschen Geschichte ein Buch zu veröffentlichen. Ebenfalls 50.000 Euro gibt es für die Animations-Serie Children of Gaea (Telescope Animation, Hamburg) von den Autor*innen Andreas Völlinger und Olivia Vieweg, in der eine Gruppe Jugendlicher mit Hilfe einer Schamanin versucht, den Planeten vor dem Klimakollaps zu retten. Zwischen Himmel und Meer (30.000 Euro, Victus Films, Grünwald) heißt das neue Biopic von Autor Gernot Griksch über den Hamburger Segler Boris Hermann.

Das Nordbuster-Gremium hat zudem das Drehbuch zu Ponyherz 2 (50.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) gefördert, in dem die Geschichte von Anni und ihrem Wildpferd Ponyherz weitererzählt wird.

FÖRDERUNG VERLEIH Im Bereich Verleih wurden insgesamt fünf Filme gefördert: Maurice der Kater (90.000 Euro, Telepool, München) von Toby Genkel, Die Mucklas ...und wie sie zu Pettersson und Findus kamen (70.000 Euro, Senator Film Verleih, Berlin) von Ali Samadi Ahadi, Wann wird es endlich wieder so wie es nie war (50.000 Euro, Warner Bros. Entertainment, Hamburg) von Sonja Heiss, Holy Spider (25.000 Euro, Alamode Film, München) von Ali Abbasi und War Sailor (10.000 Euro, DCM Film Distribution, Berlin) von Gunnar Vikene.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte des High End-Gremiums gibt es hier.

Das High End-Gremium ist für Filme und Serien mit Produktionskosten über 3,5 Mio Euro zuständig. Die Förderentscheidung trafen am 23. November Christian Granderath, Murat Isgüder, Wenka von Mikulicz, Caroline von Senden, Ipek Zübert und Helge Albers.

Das Nordbuster-Gremium ist für Filme zuständig, die eine besondere kulturwirtschaftliche Bedeutung für die Region haben. Die Fördersumme von jährlich einer Million Euro wird von Warner Bros. in Form eines Treuhandfonds zur Verfügung gestellt. Die Förderentscheidung trafen am 24. November Maike Haas, Benjamina Mirnik-Voges und Peter Preisser.