Das Director's Cut-Gremium der MOIN Filmförderung hat in seiner aktuellen Sitzung fast 2,2 Millionen Euro an 32 Projekte vergeben. Darunter die Liebeskomödie „Zwischen den Zeilen" über ein blind-gehörloses Paar vom Hamburger Regisseur Milan Skrobanek sowie die Serie „Brüt" von Oliver Bassemir und Marian Freistühler um einen Magic Mushroom der etwas anderen Art – beide Projekte sollen zum Großteil in Hamburg gedreht werden.
FÖRDERUNG PRODUKTION
In Milan Skrobaneks Komödie Zwischen den Zeilen (470.000 Euro, Curly Pictures, Hamburg) steht die Beziehung zwischen dem blinden Florian und der gehörlosen Kati im Mittelpunkt. Die Verständigung scheint dabei nicht das Problem zu sein, nur das Verständnis füreinander fehlt in vielen Bereichen. Es folgt eine Tour de Force der Gefühle, bei der die beiden die Zuschauer*innen mit auf die Reise ihrer turbulenten Liebesgeschichte nehmen. Das für den Deutschen Drehbuchpreis 2023 nominierte Skript schrieb Skrobanek gemeinsam mit Eibe Maleen Krebs („Draußen in meinem Kopf") – beide haben an der HFBK Hamburg studiert. Der Film wird 24 Drehtage in Hamburg und 7 Drehtage in Schleswig-Holstein haben. Es werden zahlreiche Menschen mit Seh- und Hörbehinderung am Dreh beteiligt sein. Drehstart ist im April 2024.
Das Hamburger Kreativ-Duo Marian Freistühler und Oliver Bassemir (beide Regie/Drehbuch) begibt sich in seiner fünfteiligen Serie Brüt (405.000 Euro, Tamtam Film, Hamburg) nach Hamburg Wilhelmsburg: Hier hat sich ein junger Mann mit der Veredelung mysteriöser Pilze in einer bewaldeten Baulücke ein lukratives Geschäft aufgebaut. Doch als sein Erfolg die skrupellose Konkurrenz auf den Plan ruft und plötzlich sogar die Rodung des Waldes droht, erkennt er, dass es um mehr als die Rettung des eigenen Business geht. Die Dreharbeiten sollen im Oktober 2023 beginnen – es sind 20 Drehtage in Hamburg geplant. Die Serie wird im Rahmen des Nachwuchsprogramms „Nordlichter" von NDR, nordmedia und der MOIN Filmförderung unterstützt.
Die Wahlhamburgerin und bereits in Cannes ausgezeichnete Regisseurin Shahrbanoo Sadat bringt mit No Good Men (354.000 Euro, Adomeit Film, Lübeck) eine romantische Komödie auf die große Leinwand: Die junge Kamerafrau Naru glaubt, dass es keine guten Männer gibt – doch dann verliebt sie sich Hals über Kopf in den Fernsehreporter Qodrat. Das Problem: Er ist verheiratet, doppelt so alt wie sie und beide leben in Kabul. Das Drehbuch schrieb Sadat gemeinsam mit Mohammad Anwar Hashimi.
In dem Drama Haven of Hope (130.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) von Seemab Gul wagen sich drei Bewohnerinnen eines pakistanischen Frauenhauses für einen Tag nach draußen und treffen hier auf Widerstände. Die Kamera der internationalen Koproduktion übernimmt die Hamburgerin und Oscar-Gewinnerin Zamarin Wahdat. Genau 100.000 Euro gehen an den Dokumentarfilm We eat this Gold (filmtank, Hamburg) von Filmemacher Jens Schanze, in dem es um den Abbau von Lithium in Bolivien geht. Um den verletzten Teenager Saeed, der von seinem Freund Hazim von Syrien nach Europa und schließlich nach Hamburg getragen wird, geht es in dem Dokumentarfilm Lust for Life (80.000 Euro, dirk manthey film, Hamburg) von Viktor Nordenskiöld. Der Film wird 15 Drehtage in der Hansestadt haben. Von einem der schrillsten Galeristen der 1970er, '80er und '90er Jahre erzählt der Filmemacher Sven O. Hill in seinem Dokumentarfilm Jes (78.000 Euro, SaltoFilmUG, Haan). Der Film um das Leben des Schleswig-Holsteiners Jes Petersen wird sieben Drehtage in Schleswig-Holstein haben. Filmemacher Kani Lapuerta folgt in dem Dokumentarfilm NIÑXS (45.000 Euro, Sparrows on Rooftops, Hamburg) einem 14-jährigen trans* Mädchen aus Mexiko durch die Höhen und Tiefen ihrer Adoleszenz.
FÖRDERUNG PROJEKTENTWICKLUNG
FÖRDERUNG DREHBUCH
FÖRDERUNG VERLEIH
FÖRDERUNG KINO
Eine Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.
Die Förderentscheidungen trafen am 22. Juni 2023 Vanessa Ciszewski, Anita Elsani, Sara Fazilat, Gabor Greiner, Timo Großpietsch und Helge Albers.